Kinderzahnheilkunde

Zahnerhalt von Beginn an

Aufgrund der guten zahnärztlichen Gesundheitsaufklärung ist im Laufe der letzten Jahre vielen Eltern zunehmend bewusst geworden, dass der Pflege der Zähne ihres Kindes bereits ab dem ersten Milchzahn eine entscheidende Rolle zukommt. Lernen die Kinder von Anfang an, dass das Zähneputzen zur täglichen Routine gehört, profitieren hiervon nicht nur die Milchzähne, sondern lebenslänglich der Gesundheitszustand der bleibenden Zähne und des Parodonts (des Zahnhalteapparates).

Zur Demonstration bakterieller Plaque werden die Zahnbeläge mittels Plaquerevelatoren (in der Regel Färbeflüssigkeit) für die Kinder sichtbar gemacht. Ihnen wird eine solche wertvolle Hilfestellung gegeben, um die eigenen Mundhygienedefizite zu erkennen und gezielt zu verbessern. Der Plaquebefall der Zahnzwischenräume oder der Glattflächen wird mittels geeigneter Indizes (z. B. Approximalraum-Plaque-Index (API)) dokumentiert, die zur Verlaufskontrolle der Verbesserungsmaßnahmen hilfreich sind.

Desweiteren erfolgt eine Beratung und Aufklärung des Kindes und ggf. seiner Eltern über die den individuellen Stand der Mundgesundheit, über Krankheitsursachen und deren Vermeidung sowie über deren Zusammenhang mit der Entstehung von Karies, Gingivitis (Zahnfleischentzündung) und Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates)

Über verschiedene Wirkmechanismen an der Zahnsubstanz und im bakteriellen Stoffwechsel wirkt Fluorid kariesprotektiv (schützend gegen Karies). Eine Calcium-Fluorid-Deckschicht bildet sich nach Fluoridapplikation auf der Zahnoberfläche aus. Als Depot wirkend gibt sie bei Säureeinwirkung Fluorid an die Zahnoberfläche ab und verringert so deren Säurelöslichkeit und Demineralisation (Erweichung durch Herauslösen von Mineralanteilen). Die regelmäßige Fluoridierung in  der zahnärztlichen Praxis stellt somit eine – auch über den abrechnungstechnisch festgelegten Zeitraum von 6 bis 17 Jahren hinaus – sehr sinnvolle Maßnahme dar, um den Karieszuwachs möglichst gering zu halten oder in Kombination mit der häuslichen Prophylaxe im Idealfall ganz zu verhindern.

Die Fissurenversiegelung ist als Leistung an kariesfreien Zahnfissuren der bleibenden Molaren (großen, hinteren Backenzähnen) möglich. Als Erster davon betroffen ist der sogenannte Sechs-Jahr-Molar. Sinnvoll kann eine Versiegelung auch an Prämolaren (kleinen vorderen Backenzähnen) oder tiefen Grübchen der Schneidezähne sein; in diesen Fällen kann jedoch die Fissurenversiegelung nicht abrechnungstechnisch herangezogen werden.

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