
Zahnerhalt durch Zahnreinigung und Zahnfleischbehandlung
In der Regel werden zu Beginn die Zähne professionell gereinigt und alle klinisch sichtbaren harten und weichen Zahnbeläge entfernt. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf Bereiche, die schwer zugänglich sind und im Alltag häufig unzureichend gereinigt werden, wie die Zahnzwischenräume.
Bei der professionellen Zahnreinigung kommen verschiedene Geräte und Instrumente zum Einsatz. Mittels Schallschwingungen, Pulver-Wasser-Spray sowie durch den Einsatz von Handinstrumenten, z.B. Scaler und Küretten, wird eine schonende Belagsentfernung von der Zahn- und der erreichbaren Zahnwurzeloberfläche sowie der Zahnzwischenräume erreicht.
Nach der professionellen Reinigung werden die Zahnflächen poliert, um eine erneute bakterielle Adhäsion zu erschweren. Abschließend wird ein fluoridhaltiges Gel bzw. ein fluoridhaltiger Lack appliziert, um den Zahnschmelz zu schützen und zu härten. Letzteres kann nachweislich einer Karies vorbeugen.
In der Regel dauert eine PZR etwa 45-60 Minuten – es können aber auch, in Abhängigkeit vom Umfang der Zahnreinigung, bis zu 90 Minuten benötigt werden.
Bei der begleitenden Mundhygieneunterweisung werden individuell Hinweise vermittelt, wie Zähne und Zahnzwischenräume zuhause selbst optimal gereinigt werden können. Die Anwendung von Zahnbürste, Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürsten sowie die Putztechnik werden besprochen und ggf. trainiert. Die eingehende Instruktion des Patienten zur häuslichen Zahnpflege und die damit verbundene Steigerung der Mundhygienekompetenz trägt langfristig zur Aufrechterhaltung der Mundgesundheit, und damit zum Erfolg der PZR bei.
Die PZR beugt Karies und Parodontitis vor. Die Daten der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V, 2016) belegen die positiven Mundgesundheitseffekte einer regelmäßigen Inanspruchnahme der PZR. Bei den zentralen zahnmedizinischen Gesundheitskennzahlen zeigen sich überzeugende Ergebnisse: Erwachsene, die innerhalb der vergangenen 5 Jahre regelmäßig eine PZR erhalten haben, weisen 10,7 Zähne eine Karieserfahrung auf; in der Gruppe ohne regelmäßige PZR betraf die Karieserfahrung 11,4 Zähne. Auch bei Parodontalerkrankungen stellen sich diese Unterschiede dar: Der Anteil der Zahnflächen mit erhöhten parodontalen Sondierungstiefen (Zahnfleischtaschen) ≥ 4 mm betrug bei regelmäßiger PZR 9,3 Prozent und 14,0 Prozent, wenn diese ausblieb. Ein ähnliches Bild ergibt sich beim Zahnfleischbluten (BOP 20,2 Prozent bei regelmäßiger PZR vs. BOP 29,3 Prozent ohne regelmäßige PZR).
Die Ergebnisse legen nahe, dass sich präventive Maßnahmen wie die PZR positiv auf die Mundgesundheit auswirken. Zudem beugt ein konsequentes Biofilmmanagement auch der Entstehung von Allgemeinerkrankungen vor bzw. beeinflusst deren Verlauf positiv. Wichtig zu wissen: Eine PZR unterstützt die tägliche Zahnreinigung, ersetzt diese aber nicht.
Quelle: Bundeszahnärztekammer